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Regulation von Wachstum und Bösartigkeit bei Darmkrebs durch Phänotypen-Schalter – LOEWE-FCI Wissenschaftler:innen publizieren dazu in „Cancer Research“

Genaktivität von Alpha smooth muscle actin in Tumorfibroblasten (grün), die sich in direkter Nachbarschaft zu Darmkrebszellen befinden (blaue Kernfärbung).
© Henner Farin (Georg-Speyer-Haus/DKTK)
Genaktivität von Alpha smooth muscle actin in Tumorfibroblasten (grün), die sich in direkter Nachbarschaft zu Darmkrebszellen befinden (blaue Kernfärbung).

Das Fortschreiten eines Tumors, die sogenannte Tumorprogression, ist oftmals eine Folge der unerwünschten Wechselwirkung von Tumorzellen mit dem umliegenden gesunden Bindegewebe. Bei diesem Prozess, spielt auch der Wnt-Signalweg (Signaltransduk-tionsweg bzw. Signalübertragung meist an der Zellmembran) eine große Rolle. Der Wnt-Signalweg ist wichtig für viele Vorgänge bei der Embryonalentwicklung wohingegen er in Zellen von Erwachsenen eigentlich inaktiv ist, allerding kann er in Tumorzellen wieder aktiviert vorliegen und maßgeblich zu deren Wachstum beitragen. Obwohl diese Art der Signalübertragung bei Darmkrebs bereits intensiv untersucht worden war, blieb bislang unklar, ob sie möglicherweise zur Malignität (Bösartigkeit) des Krankheitsverlaufs beiträgt.

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des LOEWE-Zentrums Frankfurt Cancer Institute (FCI) haben jetzt herausgefunden, wie juxtakrine, also von benachbarten bzw. nebeneinanderliegenden Zellen ausgehende, Wnt-Signale dazu führen, dass verschiedene Stromazelltypen ein- oder ausgeschaltet werden und dadurch das Tumorwachstum und die Malignität bei Darmkrebs regulieren: man kann also von einer Art Phänotypen-Schalter sprechen. Die Ergebnisse wurden in der Fachzeitschrift „Cancer Research“ veröffentlicht.