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Fruchtbare LOEWE-Förderung: Drei neue Projekte aus ehemaligen Schwerpunkt Religiöse Positionierung entstanden

© Uwe Dettmar/Goethe-Universität Frankfurt am Main & privat

Der LOEWE-Schwerpunkt Religiöse Positionierung (RelPos) wurde seit 2017 vom Land Hessen gefördert. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler widmen sich disziplinenübergreifend der Frage, unter welchen Bedingungen sich die religiösen Gegensätze in den pluralistischen Gesellschaften der Gegenwart auf weniger destruktive Weise austragen lassen könnten. Aber auch nach der LOEWE-Förderung soll die Forschung auf diesem Gebiet weitergeführt werden und möglichst wird das durch das besondere Engagement des Sprechers Prof. Christian Wiese und seine Kolleginnen.

So ist es Christian Wiese bereits Ende 2020 gelungen ein Akademieprojekt zur Digitalisierung der Martin-Buber-Schriften für die nächsten 24 Jahre einzuwerben. Auch an der Gründung des Buber-Rosenzweig-Instituts als zentrale Forschungsstätte zum Judentum der Moderne war er mit dem LOEWE-Schwerpunkt maßgeblich beteiligt.

Im Rahmen des BMBF-Programms „Aktuelle Dynamiken und Herausforderungen des Antisemitismus“ erhält nun die Co-Sprecherin des LOEWE-Schwerpunkts, Professorin Dr. Isabell Diehm, für ihr Projekt „RelcoDiff: Antisemitismus in pädagogischen Kontexten. Religiös codierte Differenzkonstruktionen in der frühen und mittleren Kindheit“ eine Förderung von knapp 950.000 Euro für die nächsten drei Jahre. Das Projekt wird an der Goethe-Universität Frankfurt in Kooperation mit dem Institut für die Geschichte der deutschen Juden in Hamburg und der Hamburger Akademie der Weltreligionen durchgeführt. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Projekts wollen die religiösen Differenzkonstruktionen bei Kindern im Vor- und Grundschulalter in drei unterschiedlichen pädagogischen Kontexten (aus der Perspektive der Kinder, Eltern, beteiligte Pädagog:innen und Lehrkräfte) untersuchen. So sollen antisemitische Haltungen in ihrer Entstehung erfasst, verstanden und diesen frühzeitig entgegengewirkt werden.

Nicht zuletzt ist ebenfalls aus dem LOEWE-Schwerpunkt RelPos eine Cluster-Initiative zum Thema „Dynamiken des Religiösen: Prozesse des Verstehens, des Missverstehens und der Verständigung“ gewachsen, die vom Präsidium der Goethe-Universität mit 3,5 Millionen Euro gefördert wird. Innerhalb des Cluster soll zwischen 2021 und 2024 ein Antrag im Rahmen der Exzellenz-Initiative des Bundes und der Länder erarbeitet werden. Die Leitung des Projekts obliegt der Sprecherin Professorin Dr. Birgit Emich und dem Sprecher Professor Dr. Christian Wiese. In den nächsten Monaten soll im Zuge des Projekts gemeinsam mit der Tel Aviv University ein deutsch-israelisches Forschungsinstitut gegründet werden – das „Frankfurt-Tel Aviv Center for Religious and Interreligious Dynamics“.