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Strategien für eine ökologische und zukunftsfähige Hühnerhaltung: Forschungsprojekt GreenChicken, hervorgegangen aus LOEWE-GreenDairy mit zwei Mio. Euro vom Bund gefördert
Verbraucherinnen und Verbraucher achten beim Verzehr von tierischen Produkten zunehmend auf Herkunft und Tierwohl der Waren. Das stellt die Landwirtschaft zum Beispiel bei der Geflügelhaltung vor Herausforderungen. Bio-Hühner dürfen laut EU-Verordnung nur mit Rohstoffen gefüttert werden, die zu 100 Prozent aus ökologischer Erzeugung stammen. Das kann aber die Versorgung der Tiere mit wichtigen Nährstoffen erheblich erschweren. Gleichzeitig wird die sogenannte Zucht von Zweinutzungshühnern – weibliche Tiere für Eier- und männliche Tiere für Fleischproduktion – immer attraktiver.
Das Forschungsprojekt GreenChicken, das aus dem LOEWE-Schwerpunkt GreenDairy hervorgeht, soll an diesem Punkt ansetzen. Mit dem Ziel zukunftsfähige Strategien für eine ökologische Hühnerhaltung zu entwickeln und dabei die Umwelt- und Klimawirkung zu verbessern, wollen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Justus-Liebig-Universität Gießen, der Probenda GmbH und des Forschungsinstituts für biologischen Landbau (FiBL) im Freilandexperiment die Wirkung verschiedener Fütterungsstrategien bei Hühnern untersuchen. Dabei werden drei verschiedene Hühnerrassen mit unterschiedlichen Futterrationen über alle Fütterungsphasen untersucht. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Anpassungsfähigkeit an verschiedene Proteinquellen. Zudem werden Umweltindikatoren wie Treibhausgas- und Ammoniakgasemissionen, Wasser- und Flächenverbrauch sowie Nitratverluste gemessen und analysiert. Dabei soll auch Insektenmehl als proteinreiches alternatives Futtermittel getestet werden.
Die Leitung des Forschungsteams obliegt Professor Andreas Gattinger, Sprecher von LOEWE-Green-Dairy und Dr. Petra Engel von der JLU Gießen. Das Projekt GreenChicken wird mit zwei Millionen Euro für vier Jahre vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft im Rahmen des Bundesprogramms Ökologischer Landbau (BÖL) gefördert.