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Künstliche Intelligenz: Ja, aber fair! – Forscherinnen und Forscher um LOEWE-MOSLA-Sprecher Prof. Dominik Heider entwickelt gerechten Ansatz zum Datenteilen

Wie Künstliche Intelligenz fair zu verteilen sei, untersuchte ein Team aus der Marburger Informatik und Wirtschaftswissenschaft, darunter (von links) Professor Dr. Michael Leyer, Professor Dr. Dominik Heider, Dr. Adele Ribeiro und Mohammad Tajabadi.
© Dr. Roman Martin
Wie Künstliche Intelligenz fair zu verteilen sei, untersuchte ein Team aus der Marburger Informatik und Wirtschaftswissenschaft, darunter (von links) Professor Dr. Michael Leyer, Professor Dr. Dominik Heider, Dr. Adele Ribeiro und Mohammad Tajabadi.

„Künstliche Intelligenz oder kurz KI zeichnet sich dadurch aus, dass sie große Datenmengen schnell verarbeitet und darin Muster sowie Trends erkennt, die für den Menschen nicht sofort ersichtlich sind“, erklärt Professor Dominik Heider, Sprecher des LOEWE-Schwerpunkts MOSLA. Das bedeutet KI funktioniert immer besser, je mehr Daten das System zur Verfügung gestellt bekommt. Mit einem neuen Ansatz, den Marburger Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler um Heider entwickelt haben, wollen sie dafür sorgen, dass mehr Institutionen ihre Daten teilen.

Insbesondere für eine leistungsfähige Nutzung von KI-Systemen in der Medizin sind Daten aus verschiedenen Quellen essenziell. Es gibt allerdings Gründe wie etwa Datenschutz oder auch die Sorge vor „Datenklau“ durch die Konkurrenz, die Institutionen davon abhalten, diese weiterzugeben. Mit dem Ziel Unternehmen zum Teilen zu ermutigen und gleichzeitig ein faires Gleichgewicht zwischen Beiträgen und Vorteilen aller Beteiligten zu gewährleisten, hat die Forschungsgruppe einen neuen Ansatz entwickelt. Dabei soll die Partei, die die meisten Daten beisteuere auch das beste endgültige Ergebnis erhalten. Wohingegen alle anderen Parteien zumindest Modelle erhalten würden, die besser seien als wenn sie diese nur mittels lokaler Daten trainieren würden, erklärt Heiders Mitarbeiter Mohammad Tajabadi. So gebe es letztlich Vorteile für alle Beteiligten.

„Organisationen mit mehr Ressourcen sind eher bereit, mit anderen Parteien für eine gemeinsame Lernaufgabe zusammenzuarbeiten, da die Auszahlung fair ist. Aber von der Zusammenarbeit mit anderen Parteien profitieren auch diejenigen, die weniger Ressourcen zur Verfügung stellen; sie werden sich daher vermutlich ebenfalls beteiligen“ resümiert Dominik Heider.

Die Ergebnisse der Studie wurden im Fachmagazin „Jorunal of Medical Internet Research“ veröffentlicht.