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Forscherinnen und Forscher des LOEWE-Zentrums FCI züchten Mini-Därme zur Bekämpfung von Darmkrebs

Dreidimensionale Organoid-Zellkulturen. Auswachsen nach Verlust eines Tumor-Suppressorgens. Fluoreszenz.
© H.Farin
Dreidimensionale Organoid-Zellkulturen. Auswachsen nach Verlust eines Tumor-Suppressorgens. Fluoreszenz.

Die erfolgreiche Behandlung von Krebserkrankungen erfordert detailliertes Wissen über den jeweiligen Tumor. Insbesondere Darmkrebs stellt eine besondere Herausforderung dar, da es große Unterschiede zwischen den Tumoren (auf genetischer Ebene) und damit auch zwischen den geeigneten Therapieansätzen gibt.

Forscherinnen und Forscher des Deutschen Konsortiums für Translationale Krebsforschung (DKTK), darunter u. a. Sebastian Wagner, Hind Medyouf, Henner F. Farin und Mohammed H. Mosa mit ihren Teams vom LOEWE-Zentrum Frankfurt Cancer Institute (FCI), haben jetzt eine Methode entwickelt, um die Unterschiede von Darmkrebs-Tumoren besser identifizieren zu können. In einem selbst entwickelten Zellkultur-Modell züchten sie „Mini-Därme“, so genannte Organoide, im Labor und können mit diesen dann unter Bedingungen arbeiten, die denen im Patienten möglichst nahekommen. Um die Vergleichbarkeit der Ergebnisse zu erhöhen, führen sie eine Vielzahl von parallelen Experimenten durch. „Solche Organoide kommen beispielsweise in der Pharmakologie zum Einsatz, um Wirkstoffe zu testen", erklärt Farin. „Wir nutzen sie, um die genetischen Unterschiede zwischen individuellen Tumoren detailliert zu untersuchen und herauszufinden, was das für ihre Eigenschaften bedeutet."

In ihrer aktuellen Untersuchung arbeiten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auch mit Hilfe der sogenannten CRISPR-Cas9-Technologie, um so„individuelle Schwachstellen der Tumore zu identifizieren, gegen die sich eine erfolgreiche Therapie richten kann“ so Farin.