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Sind Fahrradstraßen ein geeignetes Mittel um den Umstieg von Auto- auf Fahrradverkehr zu fördern? LOEWE-IDG forscht dazu

LOEWE-IDG forscht zur Wirkung des Projekts „Bike Offenbach“ als Baustein für eine nachhaltige urbane Mobilität und entwickelt passgenaue Gestaltungsentwürfe 

Zur Förderung nachhaltiger Mobilität setzen heute mehr und mehr Städte auf die Idee von Fahrradstraßen: Dem Radverkehr wird Vorrang gewährt und Kraftfahrzeuge allenfalls untergeordnet zugelassen. Durch die Umkehr der sonst im Straßenverkehr üblichen Prioritäten und einer damit einhergehenden Gestaltung des Straßenraums soll das Fahrradfahren erleichtert, sicherer gemacht und damit generell gefördert werden.

Kaum untersucht ist bisher allerdings, ob und wie Fahrradstraßen tatsächlich zu einem Wandel des Mobilitätsverhaltens beitragen können und wie sie von Verkehrsteilnehmenden bzw. Anwohnenden wahrgenommen und bewertet werden. Humangeographinnen und -geographen der Goethe-Universität Frankfurt a. M. forschen im Rahmen des LOEWE-Schwerpunkts Infrastruktur – Design – Gesellschaft (IDG) zu diesen Fragen. Kürzlich haben sie im Themenheft „Environmental and Behavioral Consequences of Interventions for Sustainable Travel“ der internationalen Zeitschrift „Sustainability“ einen Artikel dazu veröffentlicht. Diesem liegt die Analyse einer umfangreichen Befragung im Umfeld einer Fahrradstraße in Offenbach a. M. zugrunde. Designerinnen und Designer der Hochschule für Gestaltung Offenbach nutzten die Straße im Rahmen von LOEWE-IDG zudem als Teststrecke, um Entwürfe für die Gestaltung zukünftiger Fahrradstraßen zu erarbeiten. Ziel ist es, die Bedürfnisse der verschiedenen Verkehrsteilnehmenden auf dem Rad und zu Fuß sowie der Anwohnenden bei der Gestaltung des Verkehrsraums zu berücksichtigen und z. B. über Fahrbahnmarkierungen, Inseln oder Grünflächen die sogenannte aktive Mobilität attraktiver zu machen. Elemente aus diesen Entwürfen fließen jetzt in die Gestaltung der Offenbacher Fahrradstraßen ein. Das städtische Projekt „Bike Offenbach“ stellt dabei einen wichtigen Kooperationspartner im transdisziplinären Austausch zur Fahrradstraßenthematik dar.