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Im Notfall Strom teilen oder lieber selbst verbrauchen? Dieser Frage gingen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler von LOEWE-emergenCITY in einer aktuellen Studie nach

Starke soziale Bindungen in Gemeinschaften begünstigen das Teilen.
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Starke soziale Bindungen in Gemeinschaften begünstigen das Teilen.

Naturkatastrophen häufen sich, Ressourcen werden knapper und auch der Ausbau erneuerbarer Energien belastet das Stromnetz. Dadurch steigt das Risiko für länger anhaltende Stromausfälle, sogenannte Blackouts. Das hat negative Auswirkungen für die gesamte Bevölkerung: Kommunikationsnetze, Wasser- und Krankenversorgung drohen unter diesen extremen Belastungen zusammenzubrechen. Gleichzeitig produzieren immer mehr Haushalte ihren „eigenen“ Strom und sind somit auch im Falle eines Blackouts mit Energie versorgt. Das könnte auch neue Möglichkeiten für eine Notfall-Stromversorgung eröffnen.

Professorin Carolin Bock und Konstantin Kurz vom Fachbereich Rechts-und Wirtschaftswissenschaften sowie Professorin Michèle Knodt und Anna Stöckl vom Fachbereich Gesellschafts- und Geschichtswissenschaften der TU Darmstadt, die gemeinsam im LOEWE Zentrum emergenCITY forschen, haben sich mit der Frage beschäftigt, ob Photovoltaikanlagen-Besitzer:innen in einer Notsituation bereit wären, ihren Strom mit Verwandten und Freund:innen sowie zum Erhalt der wichtigsten Infrastrukturen zu teilen und dabei Abstriche im eigenen Verbrauch in Kauf zu nehmen. Und das Ergebnis ist ermutigend: Empathie und altruistische Werte sind eine stärkere Motivation als monetäre Anreize, so das Fazit der unter dem Titel „»A Friend in Need is a Friend Indeed? Analysis of the Willingness to Share Self-Produced Electricity During a Long-lasting Power Outage“ im „Schmalenbach Journal of Business Research“ erschienenen Studie.