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emergenCITY-Professor Stefan Roth erhält Longuet-Higgins-Prize 2020 für fundamentale Beiträge im Bereich Computer Vision

Professor Stefan Roth
© Katrin Binner
Professor Stefan Roth

Informatikprofessor Stefan Roth forscht unter anderem im Rahmen des LOEWE-Zentrums emergenCITY auf dem Gebiet Visuelle Inferenzen. Nun wurde er gemeinsam mit seinen Koautoren Deqing Sun und Michael J. Black mit dem Longuet-Higgins-Prize 2020 ausgezeichnet. Der Longuet-Higgins-Prize hebt jedes Jahr eine Publikation hervor, die genau zehn Jahre zuvor erschienen war und rückblickend einen nachhaltigen Einfluss auf die weitere Entwicklung der „Computer Vision“ hatte. „Computer Vision“ bezeichnet eine Wissenschaft im Grenzbereich zwischen Informatik und Ingenieurswissenschaften, die sich mit der Verarbeitung und Analyse von mit Kameras aufgenommenen Bildern beschäftigt. Der Longuet-Higgins-Prize ist mit einer Plakette und 3.000 Dollar dotiert. Verliehen wird er auf der renommierten CPVR Konferenz, die wichtigste jährliche Veranstaltung zum Thema Computer Vision, die üblicherweise aus einer Hauptkonferenz und mehreren gemeinsam veranstalteten Workshops und Kurzkursen besteht.

Roth, Sun und Black konnten mit ihrer im Jahre 2010 erschienenen Publikation „Secrets of Optical Flow Estimation and Their Principles“ überzeugen. Dabei untersuchten sie Algorithmen zur Schätzung des optischen Flusses, also der Bewegungen aus Videos. Es stellte sich heraus, dass viele Algorithmen einen Filterungsschritt beinhalten, der den Algorithmus so verändert, dass er nicht mehr zu seiner mathematischen Zielfunktion passt. Die drei Autoren konnten dabei eine neue, mathematische Zielfunktion angeben, die den Filterungsschritt erklärt und erweitert. Die Ergebnisse haben weitere Forscherinnen und Forschern in den letzten zehn Jahren genutzt, um die Genauigkeit von Bewegungsschätzungsalgorithmen deutlich zu steigern und innovative Algorithmen zu entwerfen.

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