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Bundesregierung beschließt Sicherheitsstrategie für Deutschland, doch „ein entscheidender Punkt fehlt“, so LOEWE-emergenCITY Professorin Michèle Knodt

Professorin Michèle Knodt
© Klaus Mai
Professorin Michèle Knodt

Am 14. Juni 2023 hat die Bundesregierung erstmals eine Nationale Sicherheitsstrategie als oberstes sicherheitspolitisches Dachdokument für Deutschland beschlossen. Dabei haben Land- und Bündnisverteidigung absolute Priorität. Die Bundeswehr spielt eine zentrale Rolle und ist laut Nationaler Sicherheitsstrategie der Garant für den Schutz und die Verteidigung von Frieden, Freiheit und Demokratie. Katastrophenmanagement-Expertin und Wissenschaftlerin am LOEWE-Zentrum emergenCITY Professorin Michèle Knodt gibt eine kritische Einschätzung zu der Strategie.

Der Ansatz der Nationalen Sicherheitsstrategie, den Bevölkerungsschutz zu stärken sei zwar begrüßenswert, jedoch fehle aus Knodts Sicht ein entscheidender Punkt: die Etablierung besserer Koordinierungsmechanismen, die Definition zentraler Schnittstellen und einheitlicher Ansätze. Folgende konkreten Ansatzpunkte schlägt Professorin Michele Knodt vor:

  • Verbesserung der Koordination innerhalb und zwischen den Katastrophenschutz und Verwaltungsstäben durch (a) gut vernetzte Expertenteams zur Unterstützung lokaler Katastrophenschutzstabsmitglieder, (b) Überarbeitung des Ausbildungs- und Einsatzkonzeptes der Verwaltungsstäbe und (c) Vereinheitlichung der (Fach-)Sprache im Einsatz
  • Verbesserung der Koordination der Stäbe mit den Einsatzkräften: Transparenz und Routine fördern
  • Verbesserung der Rolle der politisch Verantwortlichen: Ausbildung und Einbindung der politisch Verantwortlichen auf allen Ebenen
  • Verbessertes Schnittstellenmanagement zwischen Stäben und Zivilgesellschaft: Spontanhelfer*innen als Ressource begreifen