LOEWE-Forschung

LOEWE-Forschung 2016-2018 16 neue LOEWE-Vorhaben in drei Jahren!

Seit 2016 wurden insgesamt sechzehn neue LOEWE-Forschungsvorhaben im wettbewerblichen Auswahlverfahren zur Förderung ausgesucht. Anfang 2018 starteten insgesamt neun neu bewilligte LOEWE-Projekte – zwei Zentren und sieben Schwerpunkte. Sie werden bis 2022 mit insgesamt rund 66 Millionen Euro gefördert. Dazu gehören das LOEWE-Zentrum TBG (Translationale Biodiversitätsgenomik), hier hat die Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung in Frankfurt die Federführung inne. Die Forscherinnen und Forscher gehen im LOEWE-Zentrum TBG der Frage nach, wie sich das Erbgut von Lebewesen systematisch erfassen, verstehen und für die Gesellschaft nutzbar machen lässt. Im LOEWE-Zentrum DRUID (Novel Drug Targets against Poverty- Related and Neglected Tropical Infectious Diseases) haben sich unter der Federführung der Justus-Liebig-Universität Gießen die Philipps-Universität Marburg, die Goethe-Universität Frankfurt, die Technische Hochschule Mittelhessen und das Paul-Ehrlich-Institut in Langen zusammengeschlossen. Sie erforschen neue Strategien gegen tropische Infektionskrankheiten. Seit 2018 erforschen sieben LOEWE-Schwerpunkte Phänomene in der Informatik und in der Mathematik (Software-Factory 4.0 und Uniformisierte Strukturen in Arithmetik und Geometrie, beides TU Darmstadt), der Biologie und der Medizin (DynaMem und CePTER, beides Goethe- Universität Frankfurt), der Produktionstechnik (ALLEGRO – Hoch- leistungskomponenten aus Aluminiumlegierungen, Universität Kassel) und im Obst- und Weinbau (AROMAplus – Aroma und funktionelle Inhaltsstoffe aus Reben und Obst, Hochschule Geisenheim University). Zum ersten Mal wird im Rahmen von LOEWE auch ein Projekt einer hessischen Kunsthochschule gefördert: Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des an der Hochschule für Gestaltung, Offenbach am Main (Federführung) angesiedelten LOEWE-Schwerpunkts Infrastruktur – Design – Gesellschaft (IDG) beschäftigen sich mit der Gestaltung neuer, umweltfreundlicher Mobilitätsangebote. Insgesamt stehen für die genannten neuen LOEWE-Schwerpunkte in den kommenden vier Jahren rund 30 Millionen bereit.

Seit Januar 2017 arbeiten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Technischen Universität Darmstadt (Federführung), der Hochschule Darmstadt und der Technischen Hochschule Mittelhessen (Gießen) in dem Projekt BAMP! – Bauen mit Papier. Gemeinsam gehen sie insbesondere der Fragestellung nach, wie mit Papier praxistaugliche mobile Bauten und Fassaden realisiert werden können. Ihre Kolleginnen und Kollegen von der Justus-Liebig-Universität Gießen (Federführung) untersuchen in einem weiteren Schwerpunkt gemeinsam mit Forscherinnen und Forschern des Herder-Instituts für historische Ostmitteleuropaforschung – Institut der Leibniz-Gemeinschaft (Marburg) Konfliktregionen im östlichen Europa. Hierbei setzen sie sich insbesondere mit der Frage auseinander, wie Konfliktsituationen auf Basis aktueller Forschungsergebnisse schneller gelöst werden können. Im Rahmen des LOEWE-Schwerpunkts Religiöse Positionierung untersuchen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Goethe-Universität Frankfurt (Federführung) und der Justus-Liebig-Universität Gießen die historische Erfahrung und die religiösen Ressourcen von Judentum, Christentum und Islam. Der vierte Schwerpunkt aus dem Jahr 2017, MegaSyn – Kontrolle und Design multifunktionaler Megasynthasen, erforscht neue Wege, um das Potential von Megasynthasen unter anderem für das Design neuer Antibiotika zu nutzen. Hier engagiert sich ein Forschungsverbund der Goethe-Universität Frankfurt (Federführung), der Philipps-Universität Marburg, des Max-Planck-Instituts für Biophysik (Frankfurt), des Max-Planck-Instituts für terrestrische Mikrobiologie (Marburg) und der Technischen Hochschule Mittelhessen (Gießen). Die vier neuen LOEWE-Schwerpunkte der neunten Förderstaffel erhalten insgesamt rund 17,7 Millionen Euro LOEWE-Mittel im Zeitraum 2017 bis 2020.

Seit 2016 erhalten die LOEWE-Vorhaben CompuGene – Computergestützte Verfahren zur Generierung komplexer genetischer Schaltkreise, iNAPO – Ionenleitende Nanoporen (Feder- führung: jeweils TU Darmstadt) und Prähistorische Konfliktforschung (Federführung: Goethe-Universität Frankfurt) Landesmittel in Höhe von insgesamt rund 12 Millionen Euro für die Laufzeit von drei Jahren. Ziel der Arbeit im Rahmen des LOEWE-Schwerpunkts CompuGene ist es, mittels synthetischer Biologie biologische Systeme mit neuartigen Eigenschaften, die in der Natur so noch nicht vorhanden sind, auszustatten, und diese zum Beispiel in der Medizin, in der Biotechnologie und im Biocomputing einzusetzen. Auch die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler von LOEWE-iNAPO haben die Natur als Vorlage genommen: Sie bauen Sensoren im Nano-Maßstab nach dem Vorbild der Natur. Ziel ist es, eine neue Generation von Nanosensoren zu entwickeln, die synthetische und biologische Nanoporen und deren nützliche Eigenschaften vereinigt, um diese zum Beispiel in der Analytik und Biomedizin einsetzen zu können. Der LOEWE-Schwerpunkt Prähistorische Kon- fliktforschung hat angesichts der politisch angespannten Lage in Osteuropa und Westasien nochmals an Aktualität gewonnen. Ziel der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ist es, zur Beantwortung von Fragen wie: „Hat es schon immer Krieg gegeben und gehört er zur nicht abschüttelbaren Ausstattung des Menschen oder ist er ein historisches Phänomen und daher auch vermeidbar?“ beizutragen.