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LOEWE-Vorhaben

VENUS Gestaltung technisch-sozialer Vernetzung in situativen ubiquitären Systemen

Das Internet ist heute allgegenwärtig und mobil verfügbar. Sensoren stehen zur Verfügung, die Informationen über uns und unsere Umgebung liefern und die intelligente Vernetzung von Menschen und Dingen ermöglichen. Technische Systeme erfassen selbständig konkrete Situationen des Menschen, passen ihre Dienste an und können selbst interagieren mit anderen Diensten. Mit der Allgegenwärtigkeit von vernetzter Informationstechnik – dem Ubiquitous Computing (UC) – ist eine neue Qualität von Informationsverarbeitung entstanden. Diese Anwendungen eröffnen große Chancen. Sie können unseren Alltag erleichtern, automatisieren Routinetätigkeiten, assistieren uns, ohne uns zu belästigen, fast unsichtbar. Diese ungeahnten neuen Möglichkeiten bergen jedoch auch neue Risiken, sie fußen nicht zuletzt auf einer zunehmenden Erfassung und Verarbeitung von immer mehr personenbezogenen Daten. Wieviel Kontrolle möchte der Mensch eigentlich abgeben? Wie können wir unser Recht auf informationelle Selbstbestimmung dennoch schützen? Wie finden (und bleiben) technische Entwicklungen und gesellschaftliche Akzeptanz zueinander (beieinander)?

Socio-technical Design of Ubiquitous Computing Systems

Ausgehend von diesen Fragestellungen hat VENUS eine disziplinenübergreifende Entwicklungsmethodik für ubiquitäre Systeme erarbeitet, die die Wechselwirkungen zwischen Technik, einzelnen Nutzern und Gesellschaft systematisch berücksichtigt. Die Frage der gesellschaftlichen Einbettung der Technik wurde an den Anfang des Entwicklungsprozesses geholt und Schritt für Schritt systematisch eingebunden. Von besonderer Bedeutung waren hier vor allem die Fragen der Gebrauchstauglichkeit und Benutzer- akzeptanz, das Vertrauen der Nutzer in die technikvermittelten Beziehungen sowie die Gewährleistung des Persönlichkeitsschutzes und andere rechtliche Fragestellungen. Dies erforderte eine intensive interdisziplinäre Entwicklungsarbeit. Zum Abschluss des vierjährigen VENUS-Projektes ist bei Springer der Band „Socio-technical Design of Ubiquitous Computing Systems“ erschienen.

Wie es nach der LOEWE-Förderung weitergeht

Nach dem LOEWE-Forschungsschwerpunkt VENUS wird die erfolgreiche interdisziplinäre Struktur und Arbeitsplattform nachhaltig verstetigt und ab dem 1. Oktober 2014 im “Wissenschaftlichen Zentrum für Informationstechnik-Gestaltung (ITeG)“ an der Universität Kassel weitergeführt. In diesem Zentrum werden die Forschungskompetenzen folgender Fachgebiete zusammengeführt: Kommunikationstechnik (Klaus David), Verteilte Systeme (Kurt Geihs), Wirtschaftsinformatik (Jan Marco Leimeister), Wirtschaftspsychologie (Sandra Ohly), Öffentliches Recht (Alexander Roßnagel), Mensch-Maschine-Systemtechnik (Ludger Schmidt), Wissensverarbeitung (Gerd Stumme), Angewandte Informationssicherheit (Arno Wacker).

LOEWE-Schwerpunkt

Partner

  • Universität Kassel

Fachrichtungen

  • Informatik
  • Wirtschaftsinformatik
  • Mensch-Maschine-Interaktion
  • Rechtswissenschaft

Förderzeitraum

2010 bis 2013

Sprecher

  • Prof. Dr. Kurt Geihs,
    Universität Kassel

Standorte

  • Kassel

Weiterführende Informationen