LOEWE-Vorhaben
HABITAT Health Affected by Climate Change + Air Pollution – Pathophysiology and Regional Management
Der Klimawandel wurde von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als die größte Gesundheitsbedrohung der Menschheit erkannt. Zum jetzigen Zeitpunkt gibt es jedoch weder ein umfangreiches Wissen zu wetter- und umweltbedingten akuten Krankheitsgeschehen, noch personenbezogene Warnsysteme für von Extremwetterereignissen betroffene Menschen oder eine entsprechende Organisation des Gesundheitssystems. Extremwetterereignisse führen zu erhöhten Gesundheitsrisiken vor allem auch bei vorbelasteten Partient:innen und damit zu kurzfristig erhöhten, bisher nicht kalkulierbaren Belastungen der medizinischen Versorgung.
HABITAT hat zum Ziel, in interdisziplinärer Zusammenarbeit unter Einbeziehung künstlicher Intelligenz ein funktionierendes Prognosesystem zur Vorhersage individueller Risiken zu entwickeln, um damit durch Verhaltensanpassungen die Risiken akuter Krankheitsepisoden zu verringern sowie die Ressourcen-Allokation im Gesundheitsversorgungssystem vorhersagen und planbar machen zu können. Dazu werden vier Teilschritte benötigt und im Projekt umgesetzt:
- Die Untersuchung der Auswirkungen von Wetterereignissen und Umweltfaktoren in Wechselwirkung mit persönlichen Eigenschaften auf die Inzidenz und Prävalenz sowie Pathogenese von Krankheiten. Als „use cases“ werden dabei (1) koronare Herzerkrankungen und –insuffizienzen, (2) chronisch obstruktive Lungenerkrankungen (COPD), Asthma bronchiale und Pneumonien, und (3) hypertensive Erkrankungen in der Schwangerschaft (HES) und deren Komplikationen betrachtet.
- Die Integration dieser Erkenntnisse in KI-basierte Prognosemodelle zur Vorhersage von potentiellen akuten Krankheitsverläufen.
- Die Umsetzung der Prognosen in einer klimabezogenen, digitalen Gesundheitsanwendung unter Berücksichtigung des Nutzungsverhaltens und die Erprobung einer Steuerung der Akutversorgung im regionalen Versorgungsnetzwerk auf Basis der Prognosen.
- Die Entwicklung und Erprobung von Anpassungsstrategien für das Versorgungssystem unter Berücksichtigung des langfristigen Einflusses des Klimawandels.
Partner
- Philipps-Universität Marburg
- Hochschule Fulda
Assoziierte Partner:
- H. A. Grewe (HFD)
- E. v. Hirschhausen (UMR)
- Universitätsklinikum Gießen-Marburg
- Koordinierungszentrum für Klinische Studien
- C. von Kaisenberg (Klinik für Frauenheilkunke und Geburtshilfe, Medizinische Hochschule Hannover)
- T. Hawighorst (Frauenklinik, Klinikum Fulda)
Fachrichtungen
- Geographie
- Medizin
Förderzeitraum
seit 2024Sprecher
- Prof. Dr. Dr. Thomas Brenner, Philipps-Universität Marburg
- Prof. Dr. Bernhard Schieffer, Philipps-Universität Marburg (Stellvertreter)
- Prof. Dr. Dea Niebuhr, Hochschule Fulda (Stellvertreterin)
Standorte
- Marburg