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Wie nutzten die Menschen den verkehrsberuhigten Frankfurter Mainkai während des ersten COVID-19-Lockdowns im Mai 2020? Eine Studie von LOEWE-IDG gibt Aufschluss

Im Jahr 2019 initiierte die Stadt Frankfurt ein Straßensperrungsexperiment am Mainkai. Die Stadtplaner:innen der Forschungsgruppe Urban Health Games an der TU Darmstadt, Partner des LOEWE-Schwerpunkts IDG, untersuchten in dieser Zeit in Zusammenarbeit mit der Stadt Frankfurt den Zusammenhang zwischen der Straßensperrung und der Bewegung von Menschen. Sie zeigen nun in einer Studie, wie Fußgänger:innen, Radfahrerinnen und Radfahrer und andere Gruppen diesen öffentlichen Raum im Mai 2020, d. h. nach der Straßensperrung und während der Coronavirus-Beschränkungen, nutzten.

An den Ergebnissen der Untersuchungen lässt sich eine veränderte räumliche Verteilung der Menschen während des Experiments, eine erhöhte Frequenz von Radfahrenden (+45%) und Fußgänger:innen (+20%) zu Spitzenzeiten auf der Mainkai-Straße ablesen. Die Frequenz vulnerabler Gruppen stieg ebenfalls an, wie etwa Kinder, die selbstständig Rad fahren (+1150%), oder Menschen mit eingeschränkter Mobilität (+25%). 

Die detaillierten Ergebnisse wurden kürzlich in „Cities & Health“ veröffentlicht. Außerdem nutzten Studierende des Fachbereichs Architektur die Ergebnisse für städtebauliche Konzepte, die die zukünftige Neugestaltung eines autofreien und erholsamen städtischen Areals direkt am Mainkai mit der Entwicklung hin zu einer inklusiven Innenstadt Frankfurts verbinden sollen.

Zu zitieren:

Lakshya Pandit, Gladys Vasquez Fauggier, Lanqing Gu & Martin Knöll (2020) How do people use Frankfurt Mainkai riverfront during a road closure experiment?  A snapshot of public space usage during the coronavirus lockdown in May 2020, Cities & Health, DOI: 10.1080/23748834.2020.1843127 .