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Vortrag im Rahmen von LOEWE-AO: Eine Frage des Geldes? Immobilienwirtschaft und Kommunalpolitik als ordnende Kräfte bei Planung und Bau von Bankhochhäusern in Frankfurt a. M.

© Christian Wolf, CC BY-SA 3.0 DE

Der Vortrag „Eine Frage des Geldes? Immobilienwirtschaft und Kommunalpolitik als ordnende Kräfte bei Planung und Bau von Bankhochhäusern in Frankfurt am Main“ von PD Dr. Dr. Hauke Horn ist Teil der Ringvorlesung „Entworfene Ordnungen“ des LOEWE-Schwerpunkts Architekturen des Ordnens. Die Veranstaltung findet am Donnerstag, 7. Juli um 18 Uhr, im Hybridmodus (Präsenz und Zoom) auf dem Campus Westend der Goethe-Universität Frankfurt am Main statt und wird in deutscher Sprache gehalten.

Kuhhandel zwischen Kommune und Großbank, Grundstücksgeschäfte zwischen Kapitalisten und Kommunisten oder Spekulationsobjekte, die zu Architekturikonen werden – all das (und noch viel mehr) hat die Geschichte des Hochhausbaus in Frankfurt am Main wesentlich mitbestimmt. Die – nimmt man Europa als Maßstab –einzigartige Skyline, die Frankfurt zudem den Spitznamen „Mainhattan“ einbrachte, wird von eindrucksvollen Hochhäusern bestimmt und hat in Teilen auch Architekturgeschichte geschrieben. Das vom Star-Architekten Norman Foster errichtete Hauptquartier der Commerzbank (1994-1997) machte beispielsweise als höchstes Gebäude Europas ebenso Schlagzeilen wie mit seiner ökologischen Konzeption. Geht man der Entstehungsgeschichte dieses (und anderer) Wolkenkratzer auf den Grund, so zeigt sich jedoch, dass die Architekten ihre Entwürfe nur in dem Rahmen verwirklichen konnten, welcher ihnen von Seiten der Bauherren einerseits und der Stadt Frankfurt andererseits gesteckt wurden. Wesentliche Merkmale der Hochhäuser ergaben sich somit nicht aus gestalterischen Maßgaben, sondern aus Verhandlungsprozessen zwischen den Unternehmen und der Kommune, die den Grundstücksmarkt maßgeblich reguliert. Im Vortrag von PD Dr. Dr. Hauke Horn wird anhand von Hauptquartieren führender Großbanken in Frankfurt am Main nachgezeichnet, wie ökonomische Interessen, Aushandlungsprozesse und Mechanismen die komplexe Entstehungsgeschichte der Hochhäuser wesentlich beeinflussten.

PD Dr. Dr. Hauke Horn studierte Architektur, Kunstgeschichte, Klass. Archäologie und Philosophie in Münster, Darmstadt und Mainz. Preisgekrönte Promotionen in Kunstgeschichte (Dr. phil.) 2012 und Architektur (Dr.-Ing.) 2015. Habilitation an der Universität Mainz 2020 mit einer Arbeit über Architektur als Kommunikationsmittel in der Unternehmensarchitektur des 20. Jahrhunderts. Derzeit ist er als Privatdozent am Institut für Kunstgeschichte der Universität Mainz tätig.