Städte werden smarter. Infrastrukturen digitaler. Umso wichtiger ist es, die konstante Funktionsfähigkeit von Informations- und Kommunikationstechniken (IKT) sicherzustellen. Daraus entsteht häufig ein schwieriger Spagat zwischen Steigerung der Informations- und Kommunikationsinfrastrukturen und dem Schutz der Privatheit der Bewohner.

Professor Matthias Hollick, Sprecher des LOEWE-Zentrums emergenCITY, ist Mitglied im „Weisenrat für Cyber-Sicherheit“ und hat nun gemeinsam mit fünf Kolleginnen und Kollegen einen ersten Bericht mit Empfehlungen für Wirtschaft und Politik für mehr Sicherheit bei der Digitalen Transformation veröffentlicht. In einer Zusammenfassung berichtet er der TU Darmstadt von der Gefährdung IKT-gestützter Infrastrukturen in digitalen Städten. Cyber-Angriffe, Naturereignisse, menschliches und technisches Versagen, Gewalt und Terror gefährden den verlässlichen Betrieb von IT-Systemen. Aus diesen Punkten ergibt sich die Notwendigkeit in den Bereichen Energie, Verkehr und Logistik, Gesundheit, Ernährung, Wasser, Finanz- und Versicherungswesen sowie Staat und Verwaltung den fortlaufenden Betrieb kritischer Infrastrukturen zu gewährleisten. Weitere Handlungsempfehlungen für Politik und Wirtschaft sind die ständige Verfügbarkeit, Verständlichkeit und Beherrschbarkeit von IKT sowie die Entfernung unsicherer IT-Systeme. Aus öffentlichen Raum erhobene Daten sollten stets demokratisch kontrolliert werden. Und besonders wichtig: „Digitalisierte Infrastrukturen in smarten Städten dürfen nicht in eine Überwachung und Kontrolle ihrer Bewohner als Normalzustand münden: Smarte Städte müssen die Rechte des Individuums auf Privatheit schützen“, so Hollick.

Der Weisenrat für Cyber-Sicherheit wurde 2019 vom Cyber Security Cluster Bonn e.V. initiiert. Mitglieder sind Professorinnen und Professoren aus den wichtigsten Exzellenz-Clustern Deutschlands. Der jährlich erscheinende Bericht dient als Entscheidungshilfe für politische und gesetzliche Rahmenbedingungen. Professor Hollick verantwortete in diesem Jahr den Themenschwerpunkt „Digitale und Smarte Städte der Zukunft“ für den Bericht.