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Auftaktveranstaltung „Planetary Hopes“ des neuen Centers for Critical Computational Studies mit Schlusswort und Ausblick von Gründungsdirektorin Prof. Dr. Franziska Matthäus von LOEWE-CMMS

Mit der Veranstaltung „Planetary Hopes“ (planetare Hoffnungen) hat das neue Center for Critical Computational Studies (C3S) der Goethe-Universität am Donnerstag seinen Forschungsschwerpunkt Earth·Nature·Society der Öffentlichkeit vorgestellt. Wissenschaftler:innen aus Frankfurt und ihre Gäste beschäftigten sich dabei insbesondere mit der Frage, ob und wie computer- und datengestützte Methoden zur Lösung planetarer Polykrisen beitragen können. Prof. Dr. Franziska Matthäus, Sprecherin von LOEWE-CMMS und Gründungsdirektorin für Lehre am C3S, gab in ihrem Schlusswort auch einen Ausblick auf zukünftige Aktivitäten des Centers.
Durch die Erderwärmung steigen die Meeresspiegel und lassen so Küstenstädte unbewohnbar werden. Der Verlust an Biodiversität und die Einwanderung von Arten wegen neuer klimatischer Bedingungen verändern auch die Landwirtschaft. Massive wirtschaftliche Belastungen und Migrationsbewegungen sind die Folge – aber wie hängt das alles zusammen? Und umgekehrt: Wie sind wir Menschen, unsere Wirtschaftsweise und unsere Gesellschaftsstruktur mitverantwortlich für diese Veränderungen unseres Planeten? Was ist zu tun, um planetare Polykrisen zu bewältigen? Computermodelle können helfen, die komplexen Zusammenhänge an den Schnittstellen zwischen Geophysik, Ökosystemen und Gesellschaft zu begreifen und Lösungsansätze kritisch zu untersuchen.
Und genau hier setzt das Center for Critical Computational Studies (C3S) der Goethe-Universität an: Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben sich im April 2023 zum C3S zusammengeschlossen und forschen zu Wechselwirkungen von Digitalität und Demokratie und zu den Dynamiken des Wandels. „Gesellschaftlicher Wandel vollzieht sich immer schneller, und unsere Handlungen als Menschen haben immer drastischere Folgen für die Stabilität des Planeten. Als Präsident dieser Universität bin ich deshalb mit der Idee angetreten, ein Zukunftsinstitut zu gründen, das sich auf besondere, interdisziplinäre Weise der Herausforderungen unserer Zeit des Wandels annimmt, die immer dringlicher werden“, erklärt Prof. Dr. Enrico Schleiff, Präsident der Goethe-Universität, der die Veranstaltung „Planetary Hopes“ eröffnete. „Digitalität ist nicht nur ein Treiber der gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Transformation, sie ist auch ein Instrument, mit dessen Hilfe wir die Welt besser verstehen und unsere Zukunft gestalten können, in Verantwortung für Mensch, Gesellschaft und Natur. Wir brauchen das Wissen und die gemeinsamen Ansätze unterschiedlicher Fachrichtungen und wir brauchen hoch entwickelte Modelle, Berechnungsmethoden und -techniken, um die sogenannte Polykrise zu verstehen und besser beeinflussen zu können. …]“Bei einem Pressegespräch vor Beginn der Veranstaltung stellte Hessens Wissenschaftsminister Timon Gremmels das C3S in den Kontext verwandter hessischer Einrichtungen und betont: „Ich bin froh und stolz darauf, dass eine hessische Universität eine so innovative Einrichtung hervorbringt.“
Das Center for Critical Computational Studies (C3S) der Goethe-Universität Frankfurt forscht aber nicht „nur“ zu Wechselwirkungen von Digitalität und Demokratie und zu den Dynamiken des Wandels, das C3S hat auch eine Lehr-, Lern- und Bildungsprogrammatik: Es soll Critical Computational Literacy vermittelt werden, also notwendige Kompetenzen und Haltungen, um computer- und datengestützte Technologien kenntnisreich und verantwortbar anzuwenden und weiterzuentwickeln.