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Neues Forschungsnetzwerk PHYTOARK untersucht die Veränderungen von Phytoplankton aus der Ostsee in den letzten 8.000 Jahre – LOEWE-TBG Wissenschaftler sind beteiligt

Phytoplankton-Lebensgemeinschaften verändern sich, wenn sich das Klima wandelt. Ruhestadien (hier dunkle von Dinoflagellaten) können Aufschluss geben über das Phytoplankton in der Vergangenheit.
© Leibniz-Institut für Ostseeforschung Warnemünde / S. Busch
Phytoplankton-Lebensgemeinschaften verändern sich, wenn sich das Klima wandelt. Ruhestadien (hier dunkle von Dinoflagellaten) können Aufschluss geben über das Phytoplankton in der Vergangenheit.

In den letzten Jahrtausenden hat es immer wieder Klimaveränderungen auf der Welt gegeben, die dem durch Menschen initiierten Klimawandel ähneln. Diese haben auch Auswirkungen auf das maritime Ökosystem. Phytoplankton – ein photosynthetisch aktives Kleinstlebewesen an der Basis des ozeanischen Nahrungsnetzes – zeigt bereits erste Veränderungen. Ein neues vom Leibniz-Institut für Ostseeforschung Warnemünde gefördertes und geleitetes Forschungsnetzwerk, an dem auch Professor Dr. Miklós Bálint und Professor Dr. Markus Pfenninger vom LOEWE-Zentrum für Translationale Biodiversitätsgenomik (TBG) beteiligt sind, will nun bis zu 8.000 Jahre in die Vergangenheit schauen und untersuchen, wie Phytoplankton bisher schon auf Klimaveränderungen reagierte. Mithilfe der hieraus gewonnen Erkenntnisse sollen Klimawandelfolgen für das gesamte Ökosystem Ostsee gefolgert werden können. 

Die Wissenschaftler:innen des Forschnungsnetzwerks PHYTOARK setzen auf einen neuartigen multidisziplinären Ansatz, der modernste Paläoumweltforschung und Biodiversitätsforschung sowie experimentelle Planktonökologie und Ökosystemmodellierung kombiniert. „Wir werden aus Sedimentproben der Ostsee sogenannte Umwelt-DNA extrahieren und analysieren, also die Erbinformation all der Organismen, deren Überreste  sich im Lauf der Jahrtausende in den verschiedenen Schichten abgelagert haben.“, umreißt Prof. Dr. Miklós Bálint, Wissenschaftler bei den Senckenberg Biodiversität und Klima Forschungszentrum, LOEWE Zentrum für Translationale Biodiversitätsgenomik und Justus-Liebig-Universität Gießen das von ihm geleitete Teilprojekt.