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Erfolgsmeldung zum Jahresende: Nach Ende der LOEWE-Forschungsförderung für TBG wird die Biodiversitätsgenomik 2025 von Senckenberg fortgeführt

Forscher
© Senckenberg/Tränker
Im TBG-Laborzentrum wurden mehr als 400 unterschiedliche Arten erstmalig analysiert, um Biodiversität für Grundlagen- und angewandte Forschung zugänglich zu machen.

Nach sieben Jahren endet das hessische LOEWE-Zentrum für Translationale Biodiversitätsgenomik (TBG) mit beeindruckenden Erfolgen. Das Zentrum erschloss die genomische Vielfalt für Grundlagenforschung und Anwendungen wie Artenschutz und Naturstoffentdeckung. Ab 2025 wird die Forschung durch das Senckenberg-Programm „Anthropocene Biodiversity Loss“ (1,3 Mio. € jährlich) gesichert, das Professuren und Personal für Labore und Bioinformatik finanziert. Ergänzend sorgen Drittmittel und geplante Projekte wie ein DFG-Graduiertenkolleg für die nachhaltige Fortführung.

Im LOEWE-Zentrum arbeiteten sechs hessische Institutionen, die Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung, die Goethe-Universität Frankfurt, die Justus-Liebig-Universität Gießen, die Fraunhofer-Institute für Translationale Medizin und Pharmakologie (F-ITMP) und für Molekulare Ökologie mit dem Institutsteil Bioressourcen (F-IME-BR) sowie das Max-Planck-Institut für terrestrische Mikrobiologie, gemeinsam an der Erforschung der genomischen Vielfalt. Wissenschaftsminister Timon Gremmels würdigte die LOEWE-Förderung, die zur Entstehung eines international anerkannten Zentrums führte. Mit 16 Professuren und moderner Infrastruktur hat sich TBG als wichtiger Akteur in der Biodiversitätsgenomik etabliert.

Erfolge wie neue Bioinformatik-Methoden, Beiträge zum Artenschutz und zur Arzneimittelforschung sowie Projekte wie Bat1K und SIGI unterstreichen die Bedeutung des Zentrums. Zu den wissenschaftlichen Highlights zählen Erkenntnisse zur Bedrohung von Eisbären durch den Klimawandel, zur Evolution von Kolibris und neuartige Naturstoffe wie ein vom Bücherskorpion abgeleitetes Antibiotikum. Die Ergebnisse führten zu 576 Publikationen, darunter viele in Science und Nature, sowie 62 Qualifikationsarbeiten.

Auch in der Wissenschaftskommunikation setzte das Zentrum Akzente: Ausstellungen, Medienbeiträge und internationale Veranstaltungen wie das „Senckenberg Biodiversity Genomics Symposium“ erreichten ein breites Publikum.

Laut Prof. Dr. Klement Tockner, Generaldirektor der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung, bietet die Genomik eine zentrale Grundlage für Innovationen in der Forschung und konkrete Lösungen für den Schutz der Biodiversität – eine unverzichtbare Ressource in Zeiten globaler Biodiversitätskrisen.