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Millionenförderung für Institut für Insektenbiotechnologie, hervorgegangen aus LOEWE-ZIB zur Entwicklung eines Antibiotikums gegen multiresistente Bakterien
Dr. Till Schäberle, Professor für Naturstoffforschung am Institut für Insektenbiotechnologie der Justus-Liebig-Universität Gießen und das Biotech-Unternehmen Infex Therapeutics erhalten über eine Million Euro aus dem Förderprogramm PACE (Pathways to Antimicrobial Clinical Efficacy) zur Entwicklung eines neuartigen BamA-Inhibitors gegen multiresistente gramnegative Bakterien.
BamA-Inhibitoren sollen eine neue Medikamentenklasse bilden, die gegen resistente Infektionen wirkt. Das Protein BamA galt bisher als nicht angreifbar – seine Blockierung schwächt jedoch Bakterien, sodass sie abgetötet werden können. Ziel ist die Behandlung schwerer Infektionen, insbesondere komplizierter Harnwegsinfektionen (cUTI).
Prof. Dr. Till Schäberle (JLU) optimiert mit Infex Herstellungsprozesse und entwickelt bestehende Leitstrukturen weiter. Die Förderung ermöglicht umfassende Tests und die Auswahl vielversprechender Kandidaten für präklinische Studien.
Der BamA-Inhibitor soll gegen kritische gramnegative WHO-Erreger wie E. coli, Klebsiella pneumoniae und Pseudomonas aeruginosa wirken, die gegen viele Antibiotika, einschließlich β-Laktame, resistent sind.
Im Förderprogramm PACE haben sich LifeArc, Innovate UK und Medicines Discovery Catapult zusammengeschlossen um der globalen Bedrohung durch antimikrobielle Resistenz (AMR) zu begegnen. Die mit 30 Mio. Britischen Pfund ausgestattete Initiative konzentriert sich auf Projekte für antimikrobielle Arzneimittel und Diagnostika im Frühstadium und hilft dabei, innovative Forschung schneller voranzutreiben.
Das Institut für Biotechnologie ist unter anderem hervorgegangen aus dem LOEWE-Schwerpunkt Insektenbiotechnologie von 2011 bis 2013, dessen Forschung im darauf gegründeten LOEWE-Zentrum für Insektenbiotechnologie und Bioressourcen (ZIB) von 2014 bis 2022 weitergeführt werden konnte.