Der Chemiker, Leiter des Instituts für Organische Chemie an der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU) und ehemaliger stellvertretender Sprecher des LOEWE-Schwerpunkts SynChemBio Professor Dr. Peter R. Schreiner erhält von der American Chemical Society (ACS) den Arthur C. Cope Scholar Award 2021. Die Auszeichnung zur Anerkennung und Förderung herausragender Leistungen in der organischen Chemie ist einer der höchsten US-amerikanischen Preise auf diesem Fachgebiet und wird vom Arthur C. Cope Fund gestiftet. Professor Schreiner erhält den Award in der Kategorie „Mid Career“ und damit neben 5.000 US-Dollar Preisgeld ein Forschungsstipendium in Höhe von 40.000 US-Dollar, das er einer beliebigen Universität oder einer gemeinnützigen Einrichtung zuweisen kann. Üblicherweise wird diese Auszeichnung nur an US-amerikanische Forscherinnen und Forscher vergeben, es ist also etwas ganz Besonderes, dass sie diesmal an einen deutschen Wissenschaftler geht. Aber tatsächlich ist die Entdeckung, die Professor Peter Schreiner gemeinsam mit US-amerikanischen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern gelungen ist, bahnbrechend für die Forschung. Eine neue Triebkraft chemischer Reaktionen, die sogenannte quantenmechanische Tunnelkontrolle. Sie kann chemische Reaktionen in eine Richtung lenken, die weder durch das Prinzip der kinetischen Kontrolle (in Richtung der Reaktion mit der geringsten Barriere) noch durch das der thermodynamischen Kontrolle (in Richtung der energetisch günstigsten Reaktion) vorhergesagt worden wären. Dies ermöglicht ein neues Verständnis chemischer Reaktionen und eröffnet neue Möglichkeiten, deren Selektivität zu kontrollieren. Im Rahmen des LOEWE-Schwerpunkts SynChemBio arbeitete der Wissenschaftler an der Entwicklung und Anwendung neuartiger chemischer Strategien zur hochselektiven Modulierung biologischer Prozesse, die als Grundlage in der Wirkstoffforschung dienen.

Die Preisverleihung soll im August 2021 im Rahmen einer Tagung des ACS stattfinden.