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LOEWE-Schwerpunkt iNAPO entwickelt Nanomembranen als Luftfilter im Kampf gegen Coronaviren

© Katrin Binner

Mit einem Durchmesser von 120 Nanometern sind Coronaviren so klein, dass sie durch viele Poren hindurchpassen. Daher schützen Gesichtsmasken aus Baumwollstoff auch nur bedingt vor den Krankheitserregern.

Professor Dr. Wolfgang Ensinger, Sprecher des ehemaligen LOEWE-Schwerpunkts iNAPO, ist es nun gelungen mit seinem Team hauchdünne Membranen mit Nanoporen zu entwickeln, die absolut „virendicht“ sind. Luft- und Wassermoleküle hingegen passen durch die kleinen Löcher, so dass diese als Filter für Wasser und Luft eingesetzt werden können. Die Nanoporen-Membranen werden am Fachbereich Materialwissenschaft der TU Darmstadt in Zusammenarbeit mit dem GSI Helmholtz-Zentrum für Schwerionenforschung mit der Ionenspur-Ätzmethode, eine derzeit nur in Darmstadt verfügbaren Technik, hergestellt. Das Team der TU Darmstadt verwendet dafür eine Kunststofffolie aus Polyimid, die mit schweren Gold-Ionen beschossen und durchlöchert wird. Das Verfahren sei aufwendig, aber durchaus kommerzialisierbar, sagt Ensinger. Die hauchdünnen Folien könnten in Luftfiltersysteme für Virenlabore oder Quarantänestationen in Krankenhäuser Anwendung finden. Für Behelfsmasken sind sie bisher ungeeignet, da sie zu wenig Luft zum Atmen durchlassen. Aber dies sei nur eine technische Optimierungsfrage, so Ensinger. Das Team von Professor Ensinger arbeitet bei der Entwicklung der Membranen eng mit dem GSI Helmholtz-Zentrum für Schwerionenforschung zusammen, das über die notwendige Technik und Anlagen verfügt.