Nachrichten
Studie von LOEWE-FCI zeigt: Faktor in Bindegewebszellen (ZEB1) moduliert Wirksamkeit von Immuntherapie in kolorektalen Karzinomen
Die Immuntherapie ist der größte Durchbruch in der Krebstherapie im letzten Jahrzehnt: Mit ihrer Hilfe kann das körpereigene Immunsystem dazu befähigt werden, Krebszellen selbst zu bekämpfen. Leider sind viele Krebsarten gegenüber diesen neuen Medikamenten resistent, so zum Beispiel auch bei etwa 80 Prozent der Darmkrebspatienten. Dabei sind nicht nur die Krebszellen selbst ausschlaggebend, sondern auch das umgebende Gewebe, das sogenannte Tumormikromilieu. In einer aktuellen Studie in präklinischen Modellen fanden die Forschenden des LOEWE-Frankfurt Cancer Institute FCI, des Georg-Speyer-Hauses und der FAU Erlangen-Nürnberg sowie des Deutschen Krebsforschungszentrums DKFZ/ Deutsches Konsortium für Translationale Krebsforschung DKTK und der Goethe-Universität nun heraus, dass die Hemmung eines bestimmten Faktors nämlich dem ZEB1 (dem Zinkfinger-E-Box-bindenden Homeobox, bei dem es sich um ein Protein handelt, das beim Menschen durch das ZEB1-Gen kodiert wird.) in den Bindegewebszellen im Tumormikromilieu den Krebs für Immuntherapien empfänglich macht.
„Bis sich die Ergebnisse in die Klinik übertragen lassen, wird es uns noch einige Jahre beschäftigen. Der molekulare Mechanismus, den wir hier zeigen, ist in jedem Fall ein wertvoller Schritt, um die Wirkungsweise von Immuntherapien und Tumormikromilieu zu verstehen“, sagt Dr. Henner Farin, der Leiter der Arbeitsgruppe.
Der nächste Schritt ist nun eine detailliertere Charakterisierung der Interaktionen von unterschiedlichen Zelltypen im Tumormikromilieu.
Originalpublikation: DOI: 10.1038/s44319-024-00186-7
Für weitere Informationen:
PD Dr. Henner Farin, Georg-Speyer-Haus Institut für Tumorbiologie und experimentelle Therapie, Paul-Ehrlich-Str. 42-44, 60596, Frankfurt am Main. Tel.: +49-(0)69-63395-520, e-mail: h.farin@georg-speyer-haus.de