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Internationales Forschungsteam identifiziert Arzneimittelkandidaten gegen Affenpocken - LOEWE-Professorin Sandra Ciesek ist beteiligt

Ein schmerzhafter Ausschlag, rote Flecken und Blasen auf der Haut – mögliche Anzeichen für eine Ansteckung mit Mpox- bzw. Affenpocken-Viren.
© Marina Demiduk / Shutterstock
Ein schmerzhafter Ausschlag, rote Flecken und Blasen auf der Haut – mögliche Anzeichen für eine Ansteckung mit Mpox- bzw. Affenpocken-Viren.

Die Mpoxviren, auch bekannt unter dem Namen „Affenpocken“ verbreiten sich derzeit weltweit. Seit Mai 2022 gibt es auch in Deutschland immer mehr bestätigte Fälle. Insbesondere Menschen mit geschwächtem Immunsystem sind gefährdet. Seit geraumer Zeit gibt es bereits eine Impfung gegen Mpoxviren. Nun konnte ein grenzüberschreitendes Forschungsteam der Goethe-Universität Frankfurt am Main und der University of Kent, darunter auch LOEWE-Professorin Sandra Ciesek, einen bekannten Wirkstoff identifizieren, der als Arzneimittel gegen Affenpocken helfen könnte. Die Forschungsergebnisse wurden in dem Fachmagazin „Journal of Medicoal Virology“ veröffentlicht.

Der Arzneistoffkandidat, der womöglich zu Behandlung gegen die Mpoxviren eingesetzt werden könnte, nennt sich Nitroxilin und zeigte in der vorliegenden Studie, dass er die Vermehrung von Mpoxviren in Zellkulturmodellen und Gewebekulturen menschlicher Haut effektiv hemmt. Das Antibiotikum ist außerdem gegen einen Mpoxvirusstamm wirksam, der gegen das bisher vielversprechendste Medikament Tecovirimat bereits Resistenzen aufwies. Nitroxilin unterdrückt also gleichzeitig mehrere Krankheitserreger, die häufig an schweren Mpoxverläufen beteiligt sind.

Das Antibiotikum ist gut verträglich und wird bereits zur Behandlung von Patientinnen und Patienten eingesetzt, sodass es direkt in einer klinischen Studie gegen Mpox getestet werden kann.

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