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Home is where the bone is – FCI-Forscherin erhält Langener Wissenschaftspreis
Die Krebserkrankung Leukämie zeichnet sich durch die vermehrte Bildung funktionsuntüchtiger weißer Blutkörperchen im Knochenmark aus. Diese verdrängen die gesunden Blutzellen und sorgen so für einen meist rasanten und schwerwiegenden Krankheitsverlauf. Herkömmliche Krebstherapien können die leukämischen Stammzellen häufig nicht vollständig beseitigen. Grund dafür sind Wechselwirkungen zwischen den Krebsstammzellen, dem Mikromilieu des Knochenmarks, einem Komplex verschiedener Zelltypen, der Zwischenzellmasse (tritt vor allem im Bindegewebe auf) sowie der physikalischen Umgebung. Das Resultat: Der Blutkrebs kehrt binnen kurzer Zeit zurück.
Hier setzt ein Forschungsprojekt des Georg-Speyer-Hauses in Frankfurt an: Prof. Daniela Krause untersucht im Rahmen des LOEWE-Zentrums FCI mit ihrer Arbeitsgruppe das Knochenmarksmikromilieu bei normaler Blutbildung und bei Leukämiekranken. Dabei identifiziert die Forschungsgruppe Angriffspunkte für Therapeutika und kombiniert diese mit etablierten Behandlungsmethoden. Dadurch soll die Wirksamkeit der Krebsbekämpfung verbessert und die Wiederkehr von Leukämie langfristig verhindert werden.
Für ihre Forschungsarbeit "Home is where the bone is – das Knochenmarksmilieu als Einflussfaktor und innovativer Therapieansatz bei der normalen und malignen Hämatopoese" erhält sie heute den mit 15.000 Euro dotierten Langener Wissenschaftspreis. Der Ministerialdirigent des Bundesministeriums für Gesundheit, Dr. Lars-Christoph Nickel, überreicht die Auszeichnung und mit anerkennenden Worten: "Mit dem Langener Wissenschaftspreis werden Forscherinnen und Forscher geehrt, die sich mit hohem Engagement dem medizinischen Fortschritt verschrieben haben". Auch Prof. Klaus Cichutek, Präsident des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI), äußert sich zur Preisverleihung "Wir freuen uns, mit Prof. Daniela Krause eine Wissenschaftlerin auszuzeichnen, die innovative Therapieansätze erforscht und deren schnelle Erprobung in klinischen Prüfungen maßgeblich vorbereitet".
Das PEI vergibt gemeinsam mit der Stadt Langen seit 1993 alle zwei Jahre den Langener Wissenschaftspreis. Das sechsköpfige Kuratorium besteht aus dem Vorsitzenden Prof. Johannes Löwer, dem ehemaligen Präsidenten des PEI, Prof. Klaus Cichutek, dem amtierenden Präsident des PEI, Frieder Gebhardt, dem Bürgermeister der Stadt Langen, Manfred Pusdrowski, dem Geschäftsführer der Stadtwerke Langen, Prof. Hansjörg Schild, Institut für Immunologie und Prof. Erhard Seifried, Ärztlicher Direktor und Medizinischer Geschäftsführer des DRK-BlutspendedienstesBaden-Württemberg/Hessen.