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LOEWE-FLOW FOR LIFE-Minisymposium zu Innovationen im Tissue Engineering und der Biomaterialforschung
Am 3. Juli 2024 fand das Minisymposium „Biomaterials & Tissue Engineering“ des LOEWE-Schwerpunkts FLOW FOR LIFE an der TU Darmstadt statt. Im Rahmen dieser Veranstaltung stellten vier Experten ihre aktuellen Forschungsergebnisse vor.
Milica Radisic von der Universität Toronto berichtete über die Herstellung von Herzgewebe im Miniaturformat („Heart-on-a-Chip“), bei dem Zellen auf einem Chip kultiviert werden, um ihre spezifischen Funktionen zu erhalten. Wolfram-Hubertus Zimmermann vom Universitätsklinikum Göttingen präsentierte das „Herzpflaster“, ein aus Herzmuskel- und Bindegewebszellen bestehendes Gewebe, das bei Patienten mit Herzmuskelschwäche transplantiert wird. Katharina Landfester vom MPI für Polymerforschung in Mainz zeigte ihre Methode zur Herstellung künstlicher Zellen aus Kolloiden, die für den Transport von Substanzen oder als funktionale Einheiten genutzt werden können. Aránzazu del Campo vom Leibniz Institut für Neue Materialien stellte innovative Kontaktlinsen vor, die mit lebenden Bakterien beschichtet sind, um bakteriell produzierte Stoffe zur Verbesserung der Verträglichkeit abzugeben.
Abgerundet wurde die Veranstaltung durch eine Poster-Session, in der Nachwuchswissenschaftler ihre Forschung präsentierten. Die Veranstaltung fand im Georg-Christoph-Lichtenberg-Haus statt, das eine einzigartige Kulisse bot.
Das interdisziplinäre Forschungsfeld des Tissue Engineering beschäftigt sich mit der Herstellung menschlicher Gewebe durch verschiedene Techniken aus Biologie, Ingenieur-, Materialwissenschaften und Medizin. Ziel ist es, Gewebe für Anwendungen in der regenerativen Medizin und Medikamententestung zu schaffen. Ein zentraler Aspekt ist die Verwendung von Biomaterialien als Gerüst für Zellen, um deren Funktionen zu unterstützen.