Aluminiumlegierungen sind, insbesondere bei Verwendung von Sekundäraluminium, potentiell für die nächste Stufe des nachhaltigen Leichtbaues mit gradierten Eigenschaften prädestiniert. Es bestehen jedoch, bedingt durch ein defizitäres Verständnis über die Prozess-Eigenschafts-Korrelation, erhebliche Lücken in der Herstellung und Nutzung von geometrisch komplexen Hochleistungskomponenten im Fahrzeug- und Maschinenbau und folglich ein essentieller Forschungsbedarf.

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des LOEWE-Schwerpunkts ALLEGRO untersuchten kürzlich die Auswirkungen neuartiger thermomechanischer Behandlungsstrategien auf die mikrostrukturelle Entwicklung und das dynamische Zugverformungsverhalten von hochfesten Aluminiumlegierungen (AA6082 und AA7075). Dabei wurden die Werkstoffe lösungsgeglüht, verformt und mit unterschiedlichen Temperaturen angelassenen Werkzeugen abgeschreckt und ausgelagert. Mit einer anschließenden Mikrostrukturanalyse wurde der Einfluss verschiedener Abkühlungsstrategien auf die Gefügeentwicklung und Verfestigungsmechanismen untersucht. Die Ergebnisse dazu wurden in der Fachzeitschrift „Advanced Engineering Materials“ mit Inside Cover am 21. August 2020 veröffentlicht.