Nachrichten
Drei neue LOEWE-Schwerpunkte erhalten ab Januar 2022 hessische Forschungsförderung, darunter ein Projekt der ersten themengebundenen Ausschreibung zum Thema „Nachhaltigkeit“
Heute gab das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst (HMWK) drei neue LOEWE-Schwerpunkte bekannt, die ab 1. Januar 2022 durch das hessische Programm gefördert werden sollen:
Der LOEWE-Schwerpunkt „GreenDairy – Integrierte Tier-Pflanze-Agrarökosysteme“ zum Thema „Nachhaltigkeit“ mit Federführung der Justus-Liebig-Universität Gießen untersucht die Funktionsweise und Nachhaltigkeit zweierlei Milchproduktionssystemen. Die Ergebnisse sollen wichtige Impulse für die Agrarsystemforschung sowie Handlungsempfehlungen für die Beratung und Praxis liefern. Die wissenschaftliche Koordination liegt bei Professor Dr. Andreas Gattinger. Projektpartner ist die Universität Kassel.
„FLOW2W FOR LIFE“ lautet der Name eines neuen LOEWE-Schwerpunkts der Technischen Universität Darmstadt. Dabei liegt der Forschungsfokus auf der Medikamententwicklung. Trotz umfassender Tests und Tierversuchen wird der Großteil an neuen Medikamenten nicht zugelassen, da sie in der Erprobung am Menschen als nicht ausreichend effektiv oder gar toxisch gewertet werden. Im Labor künstlich hergestellte Organe sollen die Wirksamkeit und Toxizität von Wirkstoffen an menschlichen Zellen außerhalb des Körpers testen. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des neuen LOEWE-Schwerpunkts wollen diese Testmethode optimieren, indem sie steuer- und messbare künstliche Versorgungsnetzwerke für eine ausreichende Nährstoff- und Sauerstoffzufuhr organähnlicher dreidimensionaler Zellverbände entwickeln. Professorin Dr. Ulrike Nuber und Professorin Dr. Jeannette Hussong sind die beiden wissenschaftlichen Koordinatorinnen.
Der neue LOEWE-Schwerpunkt „ACLF I – Pathogenetische Mechanismen des akut-auf-chronischen Leberversagens“ mit Federführung der Goethe-Universität Frankfurt beschäftigt sich mit dem Krankheitsbild der Leberzirrhose und dem häufig darausfolgenden akuten Organversagen, dem ACLF (akut-auf-chronisches Leberversagen). Die Entstehung von ACLF ist noch unzureichend erforscht. Daher wollen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des LOEWE-Schwerpunkts verschiedene Mechanismen und das Zusammenspiel zwischen einzelnen Organen bei der Entstehung des ACLF untersuchen. Ziel dabei ist die Entwicklung neuer diagnostischer Tests und therapeutischer Ansätze. Wissenschaftlicher Koordinator ist Professor Dr. med. Jonel Trebicka. Projektpartner sind das Fraunhofer-Institut für Molekularbiologie und Angewandte Ökologie IME in Gießen, das Georg-Speyer-Haus in Frankfurt und das Paul-Ehrlich-Institut in Langen.
Die Entscheidung wurde von der LOEWE-Verwaltungskommission auf Grundlage der Bewertungen der externen Fachgutachtenden und der Empfehlungen des LOEWE-Programmbeirats getroffen. Die ausgewählten Forschungsvorhaben erhalten insgesamt 18 Millionen Euro für eine Laufzeit von vier Jahren aus dem Landesprogramm. Unter den LOEWE-Schwerpunkten dieser 14. Förderstaffel ist auch ein Projekt, das im Rahmen der themengebundenen Ausschreibung zum Thema „Nachhaltigkeit“ ausgewählt wurde.