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Das LOEWE-Zentrum emergenCity startet die Querschnittsmission „Knowledge Base“ zur Organisation und Nutzung von digitalen Städtedaten

Das LOEWE-Forschungszentrum emergenCITY, das aus einem interdisziplinären Team von Wissenschaftler:innen der Informatik, Ingenieurswissenschaften, sowie der Rechts- und Geschichtswissenschaften besteht, startet die Querschnittsmission Knowledge Base. Ziel ist es, eine Plattform zu entwickeln, die verschiedenste digitale Informationen aus allen Bereichen einer Stadt einerseits über vielfältige Sensoren zusammenzubringt und diese anderseits übersichtlich und sinnvoll vernetzt mit bestehenden Informationen bereitstellt. Dazu gehören beispielsweise auch Daten aus Wasser-, Energie-, und Kommunikationsnetzen. Über diese Plattform soll eine große Menge an Daten gespeichert, verarbeitet, geteilt und abgerufen werden können, von historischen Informationen bis hin zu Echtzeitdaten. So soll erreicht werden, die Informationsgewinnung und den Informationsaustausch aus verschiedenen Bereichen der Stadt zu erleichtern und übersichtlich sowie gezielt zu gestalten.

Denn Informationen können zum Schlüsselaspekt in einem Krisenfall werden – gerade im ereignisreichen städtischen Kontext. Längst liegen immense Datenmengen zu digitalen Städten und zu vergangenen Krisen vor und täglich werden mehr Informationen gesammelt, die auch in kommenden kritischen Situationen neue Blickwinkel für präventive Ansätze und akute Strategien liefern können. Das vermehrte Informationsaufkommen in solchen Krisensituationen wird jedoch schnell unübersichtlich und muss deshalb auf die Bedürfnisse der Nutzenden – z.B. Ersthelfende – zugeschnitten sein ohne zu überfordern, um effiziente Hilfe möglich zu machen. Gesammelte Daten gilt es also nicht nur bereitzustellen, sondern auch interpretierbar aufzuarbeiten, während gleichzeitig die Privatsphäre der Stadtbewohner:innen gewahrt wird.

Natürlich ist eine der Grundvoraussetzungen für ein solches Vorhaben, dass die Knowledge Base als Plattform selbst resilient konzipiert ist und ihre Funktionalität auch im Krisenfall mit begrenzten technischen Ressourcen aufrechterhalten kann. Ihre Architektur ist daher dezentralisiert und robust angelegt. Aktuell arbeitet die Forschungsmission daran, ein funktionsfähiges Beispiel einer solchen Knowledge Base unter Verwendung vorhandener Plattformen auszuarbeiten und in Anwendungsbeispielen zu testen. Auch die Datenerfassung über multiple Sensoren in der Stadt, wie beispielsweise aus intelligenten Lichtmasten, ebenso wie die Anbindung mobiler Agenten wie Robotern – insbesondere in Krisen- und Katastrophenszenarien – ist Teil der Forschungsarbeit.

Neben den technischen Herausforderungen berücksichtigen die Forscher:innen dabei auch räumlich-soziale Fragen, um keine rein technikgeleitete Konzeptionierung der Stadt vorzunehmen. Vielmehr stehen die dynamischen Bedürfnisse der diversen städtischen Bevölkerung im Zentrum des Interesses zur Konzeption der Plattform.

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