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ChatGPT – Chance oder Bedrohung: Welche Bedeutung hat das derzeit leistungsstärkste, KI-basierte Sprachgenerierungsmodell für die Gesellschaft? LOEWE-Professor:innen äußern sich dazu

© Pexels/Tara Winstead

ChatGPT ist seit einigen Wochen in aller Munde. Die Software wurde vor weniger als zwei Monaten von dem amerikanischen Unternehmen Open AI herausgebracht und ist ein sogenannter Chatbot, der mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) sämtliche Fragen beantworten kann. Aber nicht nur das: Das Sprachgenerierungsmodell ist auch in der Lage, menschenähnliche Texte zu erstellen und sogar zu programmieren. Dadurch entstehen Herausforderungen für bestimmte Berufsgruppen sowie für Bildung und Lehre. Auch Professorinnen und Professoren von LOEWE haben sich mit den aktuellen Entwicklungen beschäftigt und äußern sich dazu.

So erklärte zum Beispiel Informatik-Professorin Dr. Iryna Gurevych vom LOEWE-Zentrum emergenCITY gegenüber der Deutschen Presseagentur (dpa): „Auch, wenn das Modell bereits sehr gut funktioniert, gibt es noch immer des Öfteren falsche Antworten, die gleichzeitig allerdings sehr überzeugend klingen." Und das beruht auf der Tatsache, dass der Wissensstand des Chatbots in der Vergangenheit liegt, sodass aktuellere Ereignisse bei der Beantwortung von Fragen nicht berücksichtigt werden können. Fest steht, dass sich das sogenannte Deep-Learning Programm fortlaufend verbessert und so die Anwendungsmöglichkeiten kontinuierlich steigen.

Doch stellt ChatGPT wirklich eine Bedrohung dar? Professor Kristian Kersting vom Computer Science Department and Centre for Cognitive Science der Technischen Universität (TU) Darmstadt und Sprecher des LOEWE-Schwerpunkts WhiteBox berichtet in der 3sat-Sendung „Kulturzeit“ vom 18.01.23 von der sogenannten „German Angst“. Die Gesellschaft habe immer Angst vor etwas Neuem, ChatGPT könne Arbeitsplätze wegnehmen. Doch ist diese Angst laut Kersting unbegründet. Durch KI seien mehr Arbeitsplätze entstanden als wegrationalisiert wurden. Und in der Medizin seien mehr Menschen durch KI gerettet als getötet worden

Für Professor Kristian Kersting hat es bei ChatGPT „einen Quantensprung aus Sicht der KI-Forschung gegeben.“ Beim Menschen seien wir hingegen noch nicht.