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Abstimmung zur „Molluske des Jahres 2022“ gestartet – LOEWE-Zentrum TBG lädt zur Teilnahme bis 15. März 2022 ein

Cymbulia Peronii (Seeschmetterling)
© Linda Ianniello
Cymbulia Peronii (Seeschmetterling)

2021 war das Große Papierboot (Argonauta argo) der Gewinner unter den zur Wahl gestellten Mollusken. 2022 kandidieren fünf neue Weichtierarten in einer öffentlichen Abstimmung um den Titel „Molluske des Jahres 2022“. Ausgewählt wurden sie aus rund 50 Nominierungen aus aller Welt von einer Jury, die aus Wissenschaftler:innen des Senckenberg Naturmuseums Frankfurt, des LOEWE-Zentrums für Translationale Biodiversitätsgenomik (TBG) und der Gesellschaft für Molluskenforschung (Unitas Malacolgica) besteht. Für die Gewinner-Art wird die gesamte Erbinformation entschlüsselt und damit eine vergleichende Analyse zur Erforschung der genomischen Diversität der Weichtiere ermöglicht.

Die Abstimmung findet vom 25. Februar bis zum 15. März 2022 auf der Webseite des LOEWE-Zentrums TBG statt. Dort sind auch weiterführende Informationen über die nominierten Weichtiere zusammengestellt. Die „Molluske des Jahres 2022“ wird am 18. März 2022 gekürt.

Kaum eine Gruppe von Lebewesen ist so vielfältig und artenreich wie die der Weichtiere (Mollusken), die nach den Gliederfüßern den zweitgrößten Tierstamm bilden. Doch obwohl sie sich in Größe, Form, Verhaltensweisen und bevorzugten Lebensräumen oft stark unterscheiden, verfügen sie weder über Knochen noch Zähne. Ihr Körper besteht lediglich aus einem Kopf, einem Muskel („Fuß“) zur Fortbewegung und einem Sack für die Eingeweide. Lebensraum der Mollusken ist überwiegend das Wasser. Sie existieren bereits seit 500 Millionen Jahren, aber gelten aus genomischer Sichtweise als überwiegend unerforscht. Die vollständige Sequenzierung des Genoms eines dieser Exemplare ist noch immer die Ausnahme. Mit dem Wettbewerb soll mehr Aufmerksamkeit auf die Gruppe der Weichtiere gelenkt und gleichzeitig die Sequenzierung des Erbguts in den Fokus gestellt werden.

Dr. Julia Sigwart, Sektionsleiterin der Abteilung Malakologie des Senckenberg Naturmuseums Frankfurt, erklärt: „Mit dem Projekt wollen wir die Forschung an unterschiedlichen Weichtierarten fördern. Die Analyse der Genome ermöglicht dabei wichtige Erkenntnisse zu ihrer Evolution und Anpassungsstrategien. Daher wird das gesamte Genom des Weichtiers, das den Wettbewerb gewinnt, über das LOEWE-Zentrum TBG sequenziert.“