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1. INTERNATIONALER WORKSHOP ZUR DATENSPEICHERUNG IN MOLEKULAREN MEDIEN, 21. bis 23. März 2022, Leitung LOEWE-MOSLA

© George Hattab/ LOEWE-MOSLA

Heutzutage werden alle wichtigen Informationen in digitalen Bibliotheken gespeichert, so z. B. auf Bändern oder in vernetzten Speichersystemen (Clouds). Geht es allerdings um langfristige Speicherung von Informationen, sind diese Systeme aber immer noch unzuverlässig. Denn sollte es zu Sonnenstürmen oder andere elektromagnetischen Katastrophen kommen, wird die Menschheit mit einem digitalen dunklen Zeitalter konfrontiert werden. Für Nichtwissenschaftler:innnen mag das zunächst wie Science Fiction klingen,  ist es aber nicht, sondern leider eine reale Gefahr. Würde z. B.  ein besonders starker Sonnensturm die Erde mit geladenen Teilchen „bombardieren“, könnte dies nicht nur die Stromnetze und Satelliten massiv stören, sondern auch das Internet längerfristig zum Erliegen bringen. Digital gespeicherte Daten, wie z. B. solche zur Produktion von Banknoten, wären gelöscht und Schäden von verheerendem Ausmaß vorprogrammiert. Um eine praktikable Lösung zu finden und um sich gegen diese Herausforderungen zu wappnen, sollten die bestehende Speicherhierarchie durch den Einsatz von molekularen Clustern und Speichersystemen erweitert werden. Die Bewältigung dieser Aufgabe funktioniert aber nur, wenn Wissenschaftler:innen über Fachbereiche – wie z. B. Mathematik, Informatik und Biologie – hinweg zusammenarbeiten. Der heutige Stand der Technik, der sich mit molekularen Clustern und Speichersystemen befasst, basiert auf den Gebieten der Biologie und Chemie. Einerseits wurden bei den bestehenden DNA-basierten Ansätzen hauptsächlich kurze synthetische DNA als Informationsträger verwendet, die auf den genetischen Basen (A, C, G, T) beruhen. Andererseits hat sich die anorganische Chemie als hilfreich erwiesen, um Informationen in chemischen Clustern durch Absorption und Emission von Licht zu speichern, wobei sie sich auf eine neuartige Geometrie stützt, die durch kristallähnliche Strukturen entsteht. Im Rahmen des Workshops kommen Forscherinnen und Forscher aus den Bereichen Biologie, Chemie, Mathematik und Informatik sowie der visuellen Analytik und verwandten Disziplinen vom 21. bis 23. März 2022 zusammen, um gemeinsam zu arbeiten und zu diskutieren. Ein weiterer Schritt, um so die Entwicklung molekularer Medien und deren Standardisierung voranzutreiben. 

Geleitet wird der Workshop von Georges Hattab, Dominik Heider und Anke Becker, alle Wissenschftler:innen des LOEWE-Schwerpunkts-MOSLA, dessen Federführung an der Phillips-Universität Marburg liegt.

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